Geschichte

Angefangen hat alles in den 1990er Jahren – damals ist eine Gruppe von 5 filmbegeisterten Dortmunder*innen mit einem mobilen Projektor ausgestattet durch die Stadt gezogen und hat Filmschätze an Hauswände, in Hinterhöfe und an kleinen Leinwänden am Kanal vorgeführt; später kamen größere Spielorte dazu, wie die Kokerei Hansa, der Rombergpark oder die Phoenixhalle. Mit der Erschließung der ehemaligen Straßenbahnwerkstatt, dem heutigen Kulturort DEPOT in der Dortmunder Nordstadt, fanden sich Räumlichkeiten, in denen Filmveranstaltungen in größerem Stil stattfinden konnten: ganze Filmnächte wurden hier im „Theater im Depot“ veranstaltet, die Räume umgestaltet und dem Filmmotto entsprechend ausgestattet, Kostüme besorgt, passende Snacks und Buffets gebrutzelt und im Anschluss an das gemeinsame Filmerlebnis gefeiert. Auch Open-Air Kino im benachbarten Fredenbaumpark gehörte mit zum Programm – hat die kleine Initiative aber auch an den Rand ihrer Kräfte gebracht.

Die Initiative wollte dem allgemeinen Kinosterben etwas Positives gegenüberstellen – Filme zugänglich machen, Filme auf die Dortmunder Leinwände bringen, die vielleicht auch weniger kommerziell erfolgreich waren. Bald stellte sich die Frage nach einer festen Verortung, einem eigenen Kinosaal um dauerhaft Programm gestalten zu können, aber auch den arrivierten Schmalfilmen einen Aufführungsort zu bieten und ein kulturelles Angebot fernab des immer stärker werdenden Mainstreamkinos zu etablieren.

Mit der Gründung des „sweetSixteen-filmclub e.V.“ beschloss man schließlich, den Schritt zu wagen, und ein eigenes, neues, unabhängiges Kino zu gründen. Mit dem brachliegenden ehemaligen Reservierteillager im jungen Kulturort Depot boten sich spannende Räumlichkeiten an, die angemietet wurden. Der Umbau in Eigenregie dauerte seine Zeit, vor allem die 140 Sitze umfassende selbstgebaute Podesterie – aber am 2. Oktober 2009 schließlich eröffnete der sweetSixteen-filmclub e.V. sein eigenes Kino: das sweetSixteen-Kino.

Unabhängig, nicht-kommerziell , einzigartig und vielfältig

Genau wie damals machen wir heute auch noch an sechs Tagen in der Woche Kinoprogramm, drei Filme pro Tag, samstags und sonntags zusätzlich noch Kinderfilmprogramm – montags ist Ruhetag. Wir stellen unser Filmprogramm selber zusammen, recherchieren, sondieren, suchen aus – alles in Eigenregie und der Hoffnung, auch die Filme vom Verleiher wirklich beziehen zu können, die wir zeigen wollen. Wir werden nicht institutionell gefördert, sind aber als eingetragener und gemeinnütziger Verein auch nicht gewinnorientiert ausgerichtet.

Auch besondere Filmreihen zeigen wir, wie das in NRW einzigartige KinderWagenKino für Eltern mit ihren Babies, oder unseren 16mm-Filmclubabend, an dem das Publikum auf Zuruf aus unserem schier unendlichen Filmarchiv aussuchen kann. In Kooperation mit großen öffentlichen Einrichtungen, wie der Architektenkammer NRW oder dem Düsseldorfer Filmmuseum, werden Filmreihen präsentiert und geplant. Schulvorstellungen, Filmworkshops und special screenings runden unser Programm ab.

Und noch etwas ist ziemlich einzigartig bei uns: Das Programm wird ohne kommerzielle Werbung und immer nach Vorgabe, also wie im Monatsprogramm angekündigt, gespielt. Egal, ob ein Film ein Kassenschlager ist, oder nur Nischenpublikum zieht.

Bewahrer analoger Filmformate

Der Kinoname „sweetSixteen“ (süße Sechzehn) rekuriert auf das von uns sehr geliebte 16mm-Schmalfilmformat. In unseren Vereinsstatuten haben wir festgeschrieben, dass die Pflege und der Erhalt analoger Filmformate zu unseren Schwerpunkten gehören, entsprechend kann und wird bei uns auch noch analog projiziert. Außerdem fungieren wir als Ansprechpartner und Dienstleister für Einrichtungen und Organisationen, die analoge Technik benötigen oder Hilfe und Unterstützung bei der Filmvorführung brauchen. Über allem schwebt unser Traum einmal ein richtiges Filmarchiv öffentlich zugänglich machen zu können – denn seit Jahren sammeln und horten, sichten und pflegen wir alte ausrangierte Analogfilme, von denen sich inzwischen ca. 3.000 in unseren Lagerflächen stapeln.