Vorführungen:
- So, 17. Dezember 2023 – So, 17. Dezember 2023 um 13:00 Uhr
Der Titel DAS KINO SIND WIR bezieht sich auf Beuys´ Slogan „La Rivoluzione
siamo Noi“ (Die Revolution sind wir). Der Film macht Beuys´ Idee vom erweiterten
Kunst- und Arbeitsbegriff bei einem Kasseler Kinokollekitv aus, das exemplarisch für
eine landesweite Bewegung steht. Parallel zum Aufstieg des politischen Films in der
BRD der 70er/frühen80er Jahre entstand gegen den Widerstand mächtiger
Kinoketten und Filmverleiher ein neuer Kinotypus. Unabhängige Vertriebsstrukturen
und Abspielstätten für umwelt- und kapitalismuskritische, queere, experimentelle
oder historische Filme. Auch erste migrantische Filme fanden in den neu
gegründeten Programmkinos ein stetig wachsendes, diskussionsfreudiges Publikum.
`Andere Filme anders zeigen´ und rezipieren, war das Motto. Es ging darum,
Gegenöffentlichkeit herzustellen, in die gesellschaftliche Diskussion einzugreifen.
Um Identitäten jenseits von Hollywood.
Welchen Weg das alternative Kino genommen hat, wie durch ökonomischen Druck
aus Programmkinos irgendwann ganz normale Kinos, wie aus politisch bewegten
Kollektivist*innen fast normale Betreiber*innen wurden oder werden mussten, all das
berichten Zeitzeug*innen in der Collage aus Filmausschnitten, Archivmaterial und
Interviews. Was blieb auf der Strecke, was hat man erreicht? Und wie geht es
weiter?
Am Beispiel des Filmladen Kassel und dem Kasseler Dokumentarfilmfest erzählt
Livia Theuer vor allem aus feministischer Perspektive die Geschichte vom Kino als
Soziale Plastik. Das Kino Team und (den Filmladen) prägende Filmschaffende wie
Ulrike Ottinger, Gertrud Pinkus, Monika Treut, Andres Veiel u.a. stellen sich Fragen
zu Bedeutung und (postpandemischer) Zukunft engagierter Kinokultur.