Die Linie

Vorführungen:

  • Do, 18. Mai 2023 – Mi, 24. Mai 2023 um 17:00 Uhr
  • Do, 25. Mai 2023 – Mi, 31. Mai 2023 um 19:00 Uhr

Die 35-jährige Musikerin Margaret (Stéphanie Blanchoud) ist in der Vergangenheit häufiger durch Gewalttätigkeit aufgefallen. Auch Liebesbeziehungen gingen deshalb in die Brüche. Eines Tages greift sie ihre Mutter, die 55-jährige Christina (Valeria Tedeschi), während eines eskalierenden Streits an. Die Polizei muss anrücken, Margaret wird verhaftet. Die Folge des Streits: ein Hörschaden bei Christina. Für die Solo-Pianistin eine Katastrophe. Es wird entschieden, dass sich Margaret dem Haus ihrer Familie nicht mehr als 100 Meter nähern darf – und das für drei Monate. Doch das hält sie nicht davon ab, die Nähe ihrer Familie zu suchen. Sie will sich für vergangene Fehler entschuldigen und sehnt eine Aussöhnung herbei.

„Die Linie“ ist eine filmische Charakterstudie über eine Familie, die von dysfunktionalen Beziehungen durchzogen ist. Im Zentrum steht das komplizierte, angespannte Miteinander zwischen Margaret und Christina. Margaret hat ihr Leben lang um die Anerkennung und Liebe der Mutter gekämpft, doch gelang es ihr nie, zur stets passiven, wenig empathischen Christina durchzudringen. Ihre kleine Schwester, die 12-jährige Marion (hingebungsvoll und entrückt: Elli Spagnolo), zieht eines Tages eine blaue Linie um das Grundstück der Familie – jene Grenze, die Margaret fortan nicht mehr überschreiten darf. Was die labile Frau nicht abhält, diese Demarkationslinie dennoch immer wieder aufzusuchen.
Von familiären Zwistigkeiten, den fatalen Folgen von Gewalt und den Möglichkeiten einer Wiederannäherung erzählt Ursula Meiers Familiendrama „Die Linie“, das aber keineswegs nur düster, sondern bisweilen erstaunlich leicht daherkommt.