Vorführungen:
- Di, 14. März 2023 – Di, 14. März 2023 um 19:30 Uhr
Architektur als Solo-Improvisationstanz: Das könnte die Definition der Herangehensweise von Keisuke Oka zu seinem Bau Arimaston sein, den er im Herzen Tokios, über die letzten fünfzehn Jahre, Stück für Stück errichtet hat. Eine skurrile, zum Teil unterirdische Betongrotte, deren abstrakte und eckige Form gen Himmel ragt und sich dem Außen an vielen kleinen Stellen öffnet. Die Wände werden zu Bildträgern, wo vielerlei Motive in der Materie selbst zu wachsen scheinen und plötzlich an die prähistorische Zeit erinnern.
Die Dokumentation von Keisukes Werk war für Bêka und Lemoine ein spontaner Akt, was im Film spürbar ist. Auf dem Weg zum Minato-Stadtteil, um das Gebäude der kuwaitischen Botschaft des japanischen Architekten Kenzo Tange zu bewundern, bleiben sie vor einer schräg gegenüberliegenden Baustelle stehen und schweigen. Die Tür ist offen und ihre Neugierde groß. Diskret folgen sie dem Architekten — der ebenso Bauarbeiter ist — von seiner Mittagspause zum Meditieren oder Bauen. Sie schaffen einen nahen Blick auf ein eigentlich freies Projekt, das aus politischen Gründen zum Stillstand gezwungen ist.
Der Titel weist auf die Ausbildung Keisukes als Butoh-Tänzer hin, eine Kunstform der 1960er-Jahre, die zwischen Tanz und Theater als Widerstand gegen Beständigkeit gedacht wurde. Die Welt in grün und weiß: Zehn minimalistische Blöcke ragen in der japanischen Hauptstadt aus dem Boden in der Mitte eines Waldes, der sich im Zentrum der Stadt befindet. Jeder Pavillion hat eine bestimmte Funktion. Die großzügigen Fenster lassen das Licht hineinfluten, als Dekor gilt der blaue Himmel mit baumwollartigen Wolken. Es handelt sich um ein Meisterwerk der japanischen Architektur, das Moriyama Haus, das der berühmte zeitgenössische Architekt Ryue Nishizawa 2005 für den kunst-, musik- und architekturbegeisterten Herrn Moriyama konzipierte.
In Kooperation mit der Architektenkammer NRW